Wenn es um Selbstmotivation geht, spielen Worte eine grosse Rolle. Worte wirken. Heute möchte ich Dir von ein paar interessanten Kundengesprächen berichten. Erkennst Du Dich wieder?
Während des Trainings mit einer Dame, führte sie eine Übung durch. Sie machte das ganz hervorragend und mit grossem Engagement. „Bravo“ sagte ich im Anschluss, voll des Lobes für ihre Performance. „Aber“, sagte sie, „aber es geht noch besser.“
Während eines Coachings mit einem Herrn sprachen wir über sein schönes Erlebnis vom Vortag in einem Restaurant. „Aber“, sagte er, „aber ich habe mein übliches Getränk dort nicht erhalten.“
Eine weitere Trainingssituation mit einem Herrn. „Wie hat sich die Bewegung angefühlt?“, fragte ich. „Gut“, sagte er, „aber ich spüre es vor allem im Rücken“ und zeigte auf den ihm bereits bekannten, sensiblen Bereich.
Und ein Beispiel habe ich noch für Dich: „Schön, Du warst einkaufen, aber warum hast Du nicht gleich den Müll mitgenommen?“
Was haben alle diese Beispiele gemeinsam?
Jedes Beispiel hat einen positiven Anteil, die gute Übung, das nette Essen im Restaurant, die Bewegung, das Einkaufen. Allein, es bleibt eine Einschränkung zurück, ein ABER.
Ein „aber“ lässt zweifeln, minimiert das zuvor Gesagte oder Erfahrene und lenkt den Fokus auf das, was nicht so gut war, besser hätte sein können.
Worte haben Macht, Worte wirken.
Auf Dich. Auf andere. Sie können motivieren, ermutigen oder entmutigen und deprimieren.
Wenn ich mit Kunden arbeite, geht es um das Motivieren, das positive Unterstützen, das Wahrnehmen von kritischen Faktoren, das Berücksichtigen derer und das positive Einbinden in den Gesamtkontext. Ein gutes Gefühl stellt sich bei Dir nicht durch das Wort „aber“ ein. Wie Du selbst mit Dir kommunizierst (oder andere) ist entscheidend für Dein eigenes Wohlbefinden und Selbstverständnis. Natürlich darf es mal ein „aber“ sein, ABER nicht laufend!!!
Kein ABER, ABER was nun?
Lass einen Satz einfach mal stehen, ohne Ergänzung. Der Abend im Restaurant war sehr schön. Für diese Übungsausführung hast Du ein Lob erhalten. Nimm es an. Die Bewegung war möglich und ging gut. Punkt! Und das Einkaufen war toll. Vielen Dank. Wenn Du wirklich noch eine Ergänzung wegen des Mülls machen möchtest: dann verwende das Wort „UND“. Es stellt beide Informationen nebeneinander und wertet nicht eine ab bzw. lenkt den Fokus nur auf den kritisierten Teil (der Müll ist noch da).
Worte dringen in Dein Sein und sie wirken.
Mach Dich nicht klein, schmälere keine schönen Erfahrungen. Das möchte ich Dir heute mitgeben.
Hab‘ einen schönen Tag und bis ganz bald,
Deine Viviane